Sonntag, 15. Februar 2015

[Buchrezension] Die Zerrissenen - Stephanie Fey

Seiten: 495
Genre: Thriller
Teil einer Reihe? Ja, Teil 3 der Carina-Kyreleis-Reihe
kann man aber auch lesen, wenn man die ersten beiden Teile nicht gelesen hat :D
ISBN: 978-3-453-41760-1
Verlag: Heyne

Lieblingszitat:

So wie sich andere in ein Buch vertieften und dabei die Welt um sich herum vergaßen, liebte sie es, sich auf Knochen zu konzentrieren. (S. 122)

Erster Satz:

Die erste Nacht mit einer Neuen war immer etwas Besonderes. 

Inhalt:

Der dritte Thriller rund um die Münchner Rechtsmedizinerin und Gesichtsrekonstrukteurin Carina Kyreleis

Bevor die Münchner Rechtsmedizinerin und Gesichtsrekonstrukteurin Carina Kyreleis auf einen Unbekannten stößt, der Frauenleichen ausgräbt, obduziert sie den Ex-Kollegen ihres Vaters, der erhängt in seiner Zelle aufgefunden wurde. Kriminalhauptkommissar Matte Kyreleis glaubt fest daran, dass Kurt Krallinger ermordet worden ist, und sieht Parallelen zu RAF-Terroristen, deren angebliche Selbstmorde ähnliche Ungereimtheiten aufweisen. Unter dessen kämpft Carina gegen Panikattacken und fühlt sich verfolgt. Zu recht, denn jemand will unbedingt verhindern, dass die Wahrheit ans Licht kommt.

Buchgestaltung:

Bei Thrillern mag ich es ja besonders, wenn die Cover irgendwie so aussehen, als hätte der Tod seine Finger da drin.
Hier sieht man die untere Gesichtshälfte einer Frau, die augenscheinlich tot ist. Da man ihre Augen nicht sieht, hat es etwas Anonymes an sich, was, auf Grund der skelettierten Leiche, die am Anfang gefunden wird, ja auch zum Inhalt passt.

Meine Meinung:

Oha. 
Also, zuerst einmal muss ich sagen, dass ich keine Ahnung hatte, dass dies der dritte Teil der Reihe ist, obwohl das ja da steht... :D
Auf jeden Fall bin ich trotzdem leicht reingekommen, und obwohl ich nicht alles wusste, hab ich doch irgendwie erfahren, was in den vorheringen Bänden passiert ist. Man kommt also trotzdem mit, wenn man genauso dusselig ist wie ich und den dritten Teil zuerst liest. ;)
Die Protagonistin war mir auf Anhieb sympathisch, sie ist zwar klug, weiß allerdings auch nicht alles. Sie zeigt außerdem ihre Ängste und ist keine knallharte Superwoman. Das macht sie authentisch und bringt sie dem Leser näher.
Auch die Nebencharaktere sind realistisch dargestellt, so geht ihr ihre Schwester und vor allem ihr Vater ziemlich auf die Nerven, man merkt aber trotzdem, dass sie beide liebt.
Peter ist ebenfalls sympathisch, auch er hat seine Ecken und Kanten und ist keineswegs perfekt.
In "Die Zerrissenen" spielt Fey mit der Unwissenheit des Lesers:
Die einzelnen Kapitel werden aus drei verschiedenen Sichtweisen berichtet, Iris, Till und natürlich Carina.
Man weiß, dass das alles miteinander zu tun haben muss, zumindest mit Carina, hat jedoch ÜBERHAUPT keine Ahnung, inwiefern. 
Till scheint Wahrnehmungsstörungen zu haben, was jedoch niemals explizit genannt wird, sondern lediglich aus dem Kontext geschlossen werden kann. Dies hat die Autorin sehr geschickt gemacht, da man vermutet, dass er psychisch krank zu sein scheint, steigt die Spannung natürlich enorm.
Den gleichen Effekt hat Iris: Ihre Kapitel enden nämlich immer mitten in einem Wort und bis zum Ende hat man keine Ahnung, weshalb. 
Dazu kommt noch, dass die Gefahr einen ständig im Nacken sitzt; man weiß nie, wem man wirklich trauen kann oder wann bzw. ob die "Bösen" wieder zuschlagen.
Außerdem schildert die Autorin die Umstände mit der RAF recht realistisch - das heißt natürlich, soweit ich das beurteilen kann, war vor meiner Zeit.. :D
Jedenfalls hat es mir gefallen, dass Fey (relativ?) reale Umstände mit einbezogen hat, so wirkt die ganze Geschichte näher.
Die Zitate zwischen den Kapiteln haben auch fast alle sehr gut auf das Folgende gepasst. Da waren auch einige dabei, die ich wirklich gut fand, beispielsweise das hier:
Alles, woran man glaubt, beginnt zu existieren. (Ilse Aichinger, "Gesammelte Werke", 2010, S. Fischer Verlag)
Die Sekundenangaben vor jedem Zitat sorgen zusätzlich für steigende Spannung, auch wenn ich nicht so richtig verstanden habe, wofür sie stehen. 
Zuletzt hat mir ihr Schreibstil sehr gut gefallen, einfache Sätze und leicht zu lesen. 
Und das "Oha" am Anfang dieser Rezension steht für das Ende. Das ist wirklich oha.

Fazit:

Ein wirklich gelungener Thriller! Werde auf jeden Fall auch die anderen Teile lesen. ;) (Dann weiß ich auch noch besser, worum es geht.. x'D)
5/5 Lesehasen.


Weitere Teile:

1.: Die Gesichtslosen
2.: Die Verstummten

(c) Wilhelm Heyne Verlag
Verlagsgruppe Randomhouse GmbH

Über die Autorin:

Stephanie Fey, geboren 1967, arbeitete viele Jahre als Illustratorin und Malerin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrer Familie am Starnberger See.



Vielen lieben Dank an

für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥


GLG ♥

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