Samstag, 22. Juli 2017

[Buchrezension] In die Finsternis - Scott McLeary

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Leseprobe


 "Der Erste Weltkrieg.Während nur wenige Kilometer entfernt die Schlacht von Verdun tobt, führen deutsche Spezialkräfte eine Ausgrabung durch. Dabei dringen sie tiefer und tiefer in die Erde vor und legen schließlich ein gewaltiges Tor frei. Erschaffen aus einem unbekannten, extrem widerstandsfähigen Material war es über Äonen hinweg der einzige Garant für den Fortbestand der Menschheit. Denn hinter dem Tor lauert etwas in der Dunkelheit; eine fremdartige Kreatur, die schon existierte, als unsere Welt noch jung war.
Vor langer Zeit war sie über eine technologisch hochentwickelte Zivilisation hergefallen und hatte diese an den Rand der Auslöschung gebracht. Nur unter großen Opfern war es damals gelungen, die Bestie gefangen zu nehmen.
Jetzt, nach einer endlos scheinenden Zeitspanne der Isolation, wurde freigelassen, was niemals mehr hätte freigelassen werden dürfen.
Ein erbitterter Kampf ums Überleben beginnt, den die Menschheit allein nicht gewinnen kann. 
Ist ihr Schicksal besiegelt?"

Quelle

"Der Asteroid flog durch die eisige Stille des Alls." 

 Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es passt zum Inhalt - schließlich handelt das Buch von Alien, und man sieht hier den Weltraum -, und farblich ist es genau nach meinem Geschmack.
So ein Buch schaue ich mir gerne an, schade nur, dass das nur als ebook verfügbar ist (Prints sterben aus oder? Aber gut, ebooks sind für Selfpublisher wahrscheinlich günstiger als Prints).

Also, eigentlich habe ich mich auf einen guten, modernen Sci-Fi-Roman gefreut, aber was soll ich sagen? Anfangs wurde ich etwas enttäuscht... 

Der Einstieg ins Buch ist - anders kann ich es einfach nicht ausdrücken - echt schrecklich. 

Alles was passiert (oder wohl eher nicht passiert), ist mehr als nur langweilig. Todlangweilig. Zum Einschlafen. Ganz im Ernst, der Anfang von In die Finsternis gehört mit Sicherheit in die Top 5 der langweiligsten Anfänge. Es passiert über mehrere hundert Seiten einfach nichts Interessantes und es dauert sooo lange, bis mal nur ein kleines bisschen Spannung aufkommt. 

Dabei ist es jetzt nicht so, dass gar nichts passiert, aber darüber liest man einfach hinweg, da man schlichtweg nicht wirklich gefesselt wird. Dadurch kommt einen der Einstieg ins Buch so langwierig und einschläfernd vor. 

Dazu kommt dann auch noch, dass alles zuerst sehr durcheinander ist oder zumindest so scheint: Die Perspektiven- & Zeitwechsel passieren plötzlich und teilweise ohne "Vorwarnung". Das heißt jetzt nicht, dass ich bei so etwas erwarte, dass für Doofe ausdrücklich gesagt wird, was jetzt anders ist und so weiter. Natürlich muss so etwas ein wenig unerwartet passieren, da ja so auch die Spannung erhöht wird, aber hier ist es einfach quasi "mittendrin". Vielleicht kann man das mit so harten Cuts in Serien oder Filmen vergleichen, da ist es ja manchmal so, dass eine Szene zuende ist aber der Schnitt nicht weich sondern extrem hart ist, und das dann nicht als Stilmittel sondern schlicht als schlechter Schnitt. Wenn das jetzt verständlich war... 

Ja, also ich verstehe, dass dieser Perspektiven- & Zeitwechsel für Spannung sorgen soll. An sich ist das auch keineswegs eine schlechte Idee, im Gegenteil, eigentlich hab ich sowas ganz gerne. Aber hier war ich leider einfach nur verwirrt. 

Aus diesem Grund braucht man auch länger, sich zu merken, wer in der Geschichte jetzt welche Rolle spielt bzw. generell einfach wer wer ist, weil man, wie gesagt, viel zu sehr verwirrt wird. Das führt dann unvermeidlich dazu, dass das Lesen keinen Spaß mehr macht und man sich überwinden muss weiterzulesen. 

Auch die teilweise echt brutalen und detailliert beschriebenen Szenen (bspw. wird an einer Stelle ein Arm ausgerissen, was sehr bildlich dargestellt ist) sind meiner Meinung nach ein wenig übertrieben und dienen lediglich dem Schockfaktor, sind jedoch wenig produktiv. 

Die Szenen, in denen sich der Autor mehr auf die Spannung konzentriert, als den Leser zu schocken oder zu ekeln, gefallen mir da deutlich besser. Da merkt man auch, dass der Autor eindeutig zu weit höherer Qualität fähig ist, und das Lesen macht wieder Spaß. 

Der Kampf Olbaids (komischer Name, der auch zur Verwirrung beiträgt, was jedoch weniger ein Problem gewesen wäre, wenn man nicht von vornherein schon verwirrt gewesen wäre) gegen das Monster zum Ende hin ist so ganz anders als der Anfang des Buches. 

Hier kommt richtig Spannung auf, sodass man sich sogar kaum vom Geschehen losreißen kann. Diese Stelle geht im Vergleich zum restlichen Buch allerdings leider unter, was schade ist. 

Auch der Abschluss ist sehr schön gelungen, aber es ist dennoch zweifelhaft, ob es sich lohnt, sich für die letzten paar guten Seiten durch den Anfang zu quälen...


Also, im Fazit kann ich nur sagen, dass der Anfang eine reine Qual gewesen ist, die ich mir gerne erspart hätte. Zwischendurch, insbesondere zum Ende hin, hat man einige Stellen, die zeigen, dass der Autor viel besser kann, was mich wünschen lässt, er hätte sich beim Schreiben des Buches mehr auf solche Stellen konzentriert als auf andere. 
Das Ende ist ebenfalls sehr schön, aber ich würde nicht noch einmal so einen Einstieg durchmachen wollen nur für ein paar gute Seiten.
Das Buch zeigt, was der Autor kann, aber noch viel besser sieht man, was er besser anders gemacht hätte.
2/5 Lesehasen.




Vielen lieben Dank an
für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars! ♥



GLG ♥♥♥

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